Text und Musik: Christoph Rabl

Still, der Herbst beginnt. Reif wiegen Ähren im Wind.
Ein Korn wird groß, durchbricht den Schoß, blickt in die Welt, schaut in ein großes Feld.
Es fragt den Wind, wohin er weht, es fragt den Mond, wohin er geht.

Die Ähre wiegt träge im Feld, doch das Korn möchte tanzen im Wind.
Es zieht nach links, es zieht nach rechts, doch nichts bewegt den großen Halm.
Es rückt nach vor, es bäumt sich auf, doch kommt es nicht zum Mond hinauf.

Das Feld hält sein Korn. Man sagt, ohne Halm sei man verlor’n.
Das Korn versteht das Feld nicht mehr. Die Freiheit ruft den Wind herbei:
Der Wind wird für den Halm zum Feind, das Korn hat ihn zum besten Freund.

Die Ähre will ihr Korn behalten. Das Korn will sich zum Leben entfalten,
der Wind hat sich mit ihm vereint.
Die Ähre hat ihr Korn getragen, geschützt in Kälte, Hitzetagen…
Das Korn fliegt mit dem Wind davon.
Was wird gescheh’n?
Was wird gescheh’n?

Herbst