Text und Musik: Manfred Porsch

Alles wie früher, wie vor manchem Jahr.
Weißt du noch, wie wir uns beide hier trafen?
Die Bäume noch grün und das Wasser noch klar 
und Wälder und Wiesen, wie’s früher mal war.

Ich lieg hier im Gras, und ich denke an dich. 
Da hör‘ ganz leise ein zaghaftes Summen.
Ich lausche gespannt, blicke suchend um mich:
Tatsächlich, dort drüben versammeln sie sich!
Sie stimmen die Saiten, spielen sich ein 
und richten die Noten. Bald wird’s soweit sein!
Nervös fragt der Dirigent, wie spät es ist.
Wie schade, dass du jetzt nicht bei mir bist!

Jetzt ist es ganz still, alle lauschen gespannt. 
Herr Dirigent Dachs gibt den Bienen ein Zeichen:
Die streichen die Geigen, erst leise und fein, 
dann setzen die Celli der Hummeln mit ein.
Nun spielen die Lerchen ergreifend und hehr. 
Von fern heult ein Hofhund, der gern Sänger war.
Dann quaken die Frösche. Ein Specht klopft exakt, 
unterstützt von zwei Hasen, den Waldwalzertakt.

Nun bricht auch schön langsam die Dämmerung herein. 
Doch das Fest ist beleuchtet von tausend Laternen.
Die Glühwürmchen bitten die Tänzer herein, 
und der Mond taucht die Bühne in silbernen Schein:
Fünf Schwäne zieh’n stolz dem Ballett voran, 
eine Ente tanzt rührend den „Sterbenden Schwan“…
Ich weiß noch nicht recht, ob ich wach‘ oder träum‘.
Wie hofft‘ ich, du könntest jetzt bei mir sein!

Ich wünsch‘ mir, du glaubst mir, was ich dir erzähl‘. 
Ich hab’s selber geseh’n, daran gibt’s keine Zweifel!
Libellen und Elfen, das Wasserballett, 
die Grillen als Geiger, das Froschblasquartett…
Ganz leise verklingt nun der letzte Ton. 
Ganz wehmutsvoll lausch ich und frage mich schon:
Wer wird hier noch spielen, wird’s später noch hör’n, 
wenn Menschen ringsum die Natur zerstören,
vergiften, vergasen und zubetonier’n 
und dabei doch die Freude am Leben verlier’n!

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Alles Wie Früher