In meiner Jugend waren „Revolutionäre“ beispielgebend. Che Guevara war ein beliebtes Vorbild, es gab zahlreiche Jugendrevolten, „Jugendsekten“ und Christliche Erneuerungsbewegungen. In einigen habe ich mich sehr engagiert, ich wollte ja meinen Beitrag für die Zukunft unserer Welt leisten. Aber mein Beitrag war nicht gefragt, es ging allzu oft nur darum, Gurus zu beweihräuchern.
Mein Absprung war mir notwendig!
Der abgespungene Revolutionär Text und Musik: Manfred Porsch
Wir suchten neue Wege für eine bess’re Welt,
Wir wollten endlich leben, wie wir’s uns vorgestellt.
Wir waren voller Ideale, waren gegen die Gewalt,
Und träumten von der Freiheit, suchten einen neuen Halt.
In endlos langen Nächten wurde heftig diskutiert
Wir sangen Friedenslieder, haben mit Gurus meditiert
Wir fühlten uns recht abgeklärt, als Kämpfer für das Recht
Und predigten den ander’n, was gut ist und was schlecht
In unseren Stammtischrunden wurde gerne debattiert
Wir wussten ja, wie man`s besser macht, haben die ander’n kritisiert
Aus friedlichen Gesängen wurde manch‘ aggressives Lied
Die Schreier brüllen wieder, – und die’s glauben laufen mit.
Es tut mir leid, doch Freunde, ich mach da nicht mehr mit.
Durch Phrasen wird die Welt nicht neu, auch fromme Worte helfen nicht
Es läuft uns nur die Zeit davon – und auch die Zuversicht
Ich springe ab, es bleibt dabei, ich steh zu diesem Schritt.
Der Traum von einer bessren Welt – was fang‘ ich damit an?
Ich such‘ mir einen neuen Weg, breche meine eigne Bahn!
Vielleicht ist es ein besserer. Doch darauf kommt’s nicht an:
Ich höre auf nur zu reden und fang‘ zu handeln an!